Wiedereintritt

Wiedereintritt der Raumsonde Hayabusa über Australien (2010)

In der Raumfahrttechnik bezeichnet der Wiedereintritt die kritische Phase des Eintritts eines Flugkörpers in die Atmosphäre des Planeten, von dem er gestartet ist. Der Eintritt in die Atmosphäre eines anderen Himmelskörpers wird im Allgemeinen nicht Wiedereintritt, sondern Atmosphäreneintritt genannt. Im Nachfolgenden ist der Wiedereintritt auf die Erde bezogen.

Beim Wiedereintritt bremst die Atmosphäre den Flugkörper von dessen typischerweise hoher Bahngeschwindigkeit ab und es wandelt sich in kurzer Zeit viel kinetische Energie in Wärme um. Objekte ohne Hitzeschild werden dabei zerstört. Das durch die Kompression der Luft vor dem Objekt sowie Reibungshitze entstehende heiße Plasma unterbricht auch eine Funkverbindung (Blackout). Auf Grund ihrer Abmessungen und des relativ flachen Eintritts wurden die Space Shuttles nicht komplett vom Plasma eingehüllt, dadurch war für sie seit 1988 unter Nutzung des S-Bandes eine durchgängige Funkverbindung über TDRS prinzipiell möglich. Ein vorheriges Abbremsen auf eine weniger kritische Geschwindigkeit würde nach der Raketengleichung einen hohen Energieeinsatz und damit große Treibstoffmassen erfordern. Dies schließt ein solches Verfahren bisher aus.

Der Begriff wird nicht nur für bemannte Raumfahrzeuge verwendet, sondern auch für Raumsonden, Sprengköpfe von Interkontinentalraketen, Kapseln mit Probenmaterial, sowie für Objekte, die verglühen dürfen oder sollen, wie ausgebrannte Raketenstufen oder ausgediente Satelliten. Oft befindet sich das Objekt zuvor in einer Umlaufbahn und der Abstieg beginnt mit der Bremszündung entgegen der Flugrichtung. Zum Wiedereintritt zählen nicht die späteren Phasen des Abstiegs, in denen die thermische Belastung gering ist. Aus dem gleichen Grund wird der Begriff für Objekte, die nur einen kleinen Bruchteil der Orbitalgeschwindigkeit erreicht haben, nicht verwendet.


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