Escherichia coli

Escherichia coli

E. coli (elektronenmikroskopische Aufnahme)

Systematik
Abteilung: Pseudomonadota
Klasse: Gammaproteobacteria
Ordnung: Enterobacterales
Familie: Enterobacteriaceae
Gattung: Escherichia
Art: Escherichia coli
Wissenschaftlicher Name
Escherichia coli
(Migula 1895) Castellani & Chalmers 1919
E. coli in der Tieftemperatur-Elektronenmikroskopie

Escherichia coli (abgekürzt E. coli) – auch Kolibakterium (lateinisch Bacterium coli) genannt – ist ein gramnegatives, säurebildendes und peritrich begeißeltes Bakterium, das normalerweise im menschlichen und tierischen Darm vorkommt. Unter anderem auf Grund dessen gilt dieses Bakterium auch als Fäkalindikator.[1] E. coli und andere fakultativ anaerobe Organismen machen etwa 1 ‰ der Darmflora aus.[2]

Innerhalb der Ordnung der Enterobakterien (altgriechisch ἕντερον enteron „Darm“) gehört E. coli zur Gattung Escherichia und ist deren Typspezies.[3] Benannt wurde das Bakterium nach dem deutschen Kinderarzt Theodor Escherich, der es isolierte und 1886 beschrieb. Coli ist der lateinische Genitiv von colon (zu dt. Kolon), einem Teil des Dickdarms.[4]

Die meisten Angehörigen dieser Spezies sind nicht krankheitsauslösend, jedoch gibt es auch zahlreiche verschiedene pathogene Stämme.[5] Es zählt zu den häufigsten Verursachern von menschlichen Infektionskrankheiten.[1] Die Basensequenz des Genoms einiger Stämme ist vollständig aufgeklärt. Als Modellorganismus zählt es zu den am besten untersuchten Prokaryoten[6] und nimmt in der Molekularbiologie eine wichtige Rolle als Wirtsorganismus ein. Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin wurde an zahlreiche Forscher, die sich mit der Biologie von E. coli beschäftigt haben, vergeben.[7]

  1. a b Fritz H. Kayser: Medical Microbiology. Thieme, 2005, ISBN 1-60406-122-7, S. 292 (englisch, E-Book).
  2. Paul B. Eckburg, Elisabeth M. Bik, Charles N. Bernstein, Elizabeth Purdom, Les Dethlefsen, Michael Sargent, Steven R. Gill, Karen E. Nelson, David A. Relman: Diversity of the human intestinal microbial flora. In: Science, 2005, 308 (5728), S. 1635–1638. doi:10.1126/science.1110591.
  3. Don J. Brenner, Noel R. Krieg, James R. Staley, George Garrity: The Proteobacteria, The Gammaproteobacteria. In: Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage. Band 2, B. Springer US, 2005, ISBN 0-387-24144-2 (englisch).
  4. Escherichia Coli. Duden, abgerufen am 3. März 2012.
  5. Katharina Munk (Hrsg.): Taschenlehrbuch Biologie: Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-13-144861-3, S. 90.
  6. Hans G. Schlegel: Allgemeine Mikrobiologie. Hrsg.: Georg Fuchs. 8., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-13-444608-1, S. 49.
  7. Jörg Hacker, Gabriele Blum-Oehler: In appreciation of Theodor Escherich. In: Nature Reviews Microbiology, 5, 902, 2007; doi:10.1038/nrmicro1810.

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