Zirkon

Zirkon
Modellartig ausgebildeter, kognakfarbener Zirkonkristall (Größe: 1,0 cm) auf Calcit aus Gilgit, Region Gilgit-Baltistan, Pakistan
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1789[1]

IMA-Symbol

Zrn[2]

Andere Namen
  • Hyazinth
  • Jargon
  • Malakon
  • Alvit
  • Cyrtolith

sowie zahllose andere Bezeichnungen (vgl. unter „Varietäten“)

Chemische Formel Zr[SiO4][3]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Silikate und Germanate – Inselsilikate (Nesosilikate)
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VIII/A.09
VIII/A.09-010

9.AD.30
51.05.02.01
Ähnliche Minerale Chrysoberyll, Andradit (Varietät Demantoid), Rutil, Monazit, Kassiterit, Xenotim-(Y), Titanit
Kristallographische Daten
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse; Symbol ditetragonal-dipyramidal; 4/m2/m2/m[4]
Raumgruppe I41/amd (Nr. 141)Vorlage:Raumgruppe/141[3]
Gitterparameter a = 6,61 Å; c = 5,98 Å[3]
Formeleinheiten Z = 4[3]
Häufige Kristallflächen Kombination der Prismen {100} und/oder {110} mit der Dipyramide {101}
Zwillingsbildung selten knieförmige Zwillinge mit (112) als Zwillingsebene[5]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 7,5[6]
Dichte (g/cm3) gemessen: 4,6 bis 4,7; berechnet: 4,714[6]
Spaltbarkeit sehr unvollkommen nach {100}[5]
Bruch; Tenazität muschelig; spröde
Farbe gewöhnlich braun und braunrot, seltener gelb, grün, blau und farblos[5]
Strichfarbe weiß
Transparenz durchsichtig bis undurchsichtig (opak)
Glanz Glas- bis Diamantglanz, auf Bruchflächen Fettglanz; Fettglanz, wenn metamikt
Radioaktivität formelrein nicht radioaktiv, bei hohen U- und Th-Gehalten einer der Hauptträger der Radioaktivität in Gesteinen[5]
Kristalloptik
Brechungsindizes nω = 1,924 bis 1,906[7]
nε = 1,968 bis 2,015[7]
Doppelbrechung δ = 0,044 bis 0,055[7]
Optischer Charakter einachsig positiv
Achsenwinkel 2V = 10° (wenn anomal zweiachsig)[7]
Pleochroismus meist schwach, in stark gefärbten Körnern deutlich[7]
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten in heißer, konzentrierter Fluorwasserstoffsäure schwach löslich
Besondere Merkmale Fluoreszenz, Thermolumineszenz, Phosphoreszenz, Kathodolumineszenz, Chatoyance (Katzenaugeneffekt)

Zirkon ist ein Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ mit der chemischen Zusammensetzung Zr[SiO4] und damit chemisch gesehen ein Zirconium-Silikat, das strukturell zu den Inselsilikaten zählt. Sehr typisch sind zum Teil hohe Gehalte an Hafnium, Uran, Thorium, Yttrium, Cer und anderen Metallen der Seltenen Erden (Rare Earth Elements, REE). Zirkon bildet eine lückenlose Mischkristallreihe mit seinem wesentlich selteneren hafniumdominanten Analogon Hafnon. Reidit ist eine Hochdruckmodifikation von Zirkon.

Das Mineral kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und entwickelt meist kurzprismatische Kristalle mit quadratischem Querschnitt und pyramidalen Kristallenden sowie Kristalle mit dipyramidalem Habitus. Die meist eingewachsenen, nur selten aufgewachsenen Kristalle können bis zu 30 cm Größe erreichen. Zirkon findet sich ferner in radialstrahligen Aggregaten, unregelmäßigen Körnern, massiv sowie in Form von abgerollten, stark verrundeten Kristallen. In reiner Form ist Zirkon farblos und durchsichtig. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterfehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiß erscheinen, wobei farblose bis weiße Zirkone nur selten zu finden sind.[8] Meist nimmt das Mineral durch verschiedene Fremdbeimengungen eine graue, braune bis rotbraune und seltener auch gelbe, grüne oder blaue Farbe an.

Exemplare, die aufgrund ihrer Größe und Reinheit Edelsteinqualität zeigen, sind aufgrund ihres diamantähnlichen Glanzes ein beliebter Ersatz für Diamanten. Zirkon ist nicht zu verwechseln mit dem synthetisch hergestellten Zirkonia (Formel: ZrO2, Zirconium(IV)-oxid), der ebenfalls als Schmuckstein und Diamantimitation dient.

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. a b c Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen StrunzNickel.
  4. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Webmineral.
  5. a b c d Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Klockmann.
  6. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Handbookofmineralogy.
  7. a b c d e Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Pichler Schmitt-Riegraf.
  8. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Schumann.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search