Selbstzensur

1836 konnte ein erigierter Penis in einem französischen Bildband über Pompeji noch prominent gezeigt werden (links), 1877 nicht mehr.
Korrekte (links) und zensierte (rechts) Wiedergabe eines Wandbildes in der Mastaba des Ti. Die Wiedergabe in einem ägyptologischen Werk von 1887 zeigt den ursprünglich nackten rechten Feldarbeiter im Lendenschurz.

Selbstzensur (seltener auch Autozensur) ist Zensur, die sich Menschen oder Institutionen selbst auferlegen, z. B. hinsichtlich Meinungs- und Pressefreiheit. Sie tritt unter anderem bei Verlegern, Journalisten, Filmproduzenten, Wissenschaftlern, Künstlern sowie Medien aus vielfältigen Motiven auf.

Die Grenzen zwischen Freiwilligkeit und Zwang können bei der Selbstzensur verschwimmen: So kann ein investigativ arbeitender Journalist eine Enthüllung zurückhalten, da er sich des Wahrheitsgrades unsicher ist, oder aber, weil die von der Enthüllung betroffenen Personen die Macht haben, ihm im Falle der Veröffentlichung zu schaden. Man spricht in der Kritik an der Selbstzensur auch von „vorauseilendem Gehorsam“ und bildlich von der „Schere im Kopf“.[1]

  1. Es bedarf einer gewissen „Schere im Kopf“, DER SPIEGEL 7/1984

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