Literatursoziologie

Literatursoziologie ist die Wissenschaft von den gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen der Produktion, Distribution und Rezeption von Literatur. Damit bewegt sich die Disziplin der Literatursoziologie an den Übergängen zwischen Literaturwissenschaft und Soziologie und ist interdisziplinär.

Literatursoziologie kann aus zwei displinären Blickwinkeln betrieben werden:

  • Als Teildisziplin der Literaturwissenschaft untersucht die Literatursoziologie die Wechselbeziehungen von Literatur und Gesellschaft bzw. den gegenseitigen Relationen der sozialkulturellen Faktoren von literarischer Produktion, Rezeption und Distribution. Damit grenzt sich die Literatursoziologie einerseits ausdrücklich von einer rein werkimmanenten Betrachtungsweise ab und bezieht Theorieübernahmen aus der Soziologie in ihre Untersuchungen ein. Sie versteht sich andererseits jedoch nicht als Teilgebiet einer soziologischen Ausrichtung, die sich ausschließlich mit den Institutionen des literarischen Lebens sowie den damit verbundenen Handlungsrollen und Prozessen beschäftigt, ohne vorrangig an dem literarischen Werk als solchem interessiert zu sein.[1]
  • Als Teildisziplin der Soziologie kann Literatursoziologie zum Beispiel aus systemtheoretischer Sicht (als Kommunikationssystem) oder aus kultursoziologischer Perspektive betrachtet werden. Literatursoziologie spielt auch eine große Rolle bei der Erforschung des Bürgertums.
  1. Vgl. Michael Ansel: Literatursoziologie. In: Gerhard Lauer und Christine Ruhrberg (Hrsg.): Lexikon Literaturwissenschaft · Hundert Grundbegriffe. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-010810-9, S. 197–200, hier S. 197.

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